an0N_1236170999zEs wird wohl niemand lesen ...
und schon gar nix 'ändern' ... falls das denn überhaupt nötig wäre...
Aber lustig ist es schon, dass es hier im Forum einfach nicht aufhört damit, dass
a)
die eigene Ansicht zum Mass der Dinge erhoben wird
b)
bei Fragen quasi auf eine Bestätigung einer bestimmten Ansicht gehofft wird
c)
bei Nichtgefallen der Reaktionen die ganze Meute als ein grosser Haufen Deppen hingestellt wird
d)
die Meinungsäusserung oder - im günstigsten Falle, ein Austausch - infolge eins Threads oft dieselbe Symptomatik zeigt
Zum Thema Mode habe ich schon mehr als einmal danach gefragt (und nie eine Antwort bekommen), ob hier irgendjemand in der Lage wäre, seine 'Meinung' oder Ansicht objektiv zu begründen, also nicht nur 'das gefällt mir nicht' sondern im Sinne einer objektiven Ästhetik ohne die eigene assoziativ-gefühlsmässige Vita-Programmierung eine Einschätzung vorzunehmen. Von Leuten die lieber draufhauen als zu argumentieren wird schon allein dieses Ansinnen in Frage gestellt gemäss der 'Argumentation': 'So ein Depp, was will der denn eigentlich?'
Habe ich es nicht gesagt? Du nix verstehn ...
Die Rezepztionsmuster der Menschen sind oft sehr beschränkt, ergehen sich lediglich in der erlenten Akzeptanz der Bezugsgruppe und nur selbstbewusste oder experimentierfreudige Menschen verlassen gerne die 'Peer Group' um den Weg zum eigenen Stil zu finden. Das heisst auch, dass man und frau lernt, die adaptierten Berwertungsschemen in Frage zu stellen ... was den meisten Menschen ähnlich schwer fällt wie auf Urlaubsreisen zu verzichten. Denn auch dafür gibt es kein verbrieftes Recht, wenngleich es viele meinen. Ok, ist sachlich in keinen Zusammenhang ... bis auf das Faktum der 'erlernten Gewohnheit'.
In den Fünfzigern war quasi jede Frau in Hosen ein Skandal und es scheint mir ein sagenhafter Ausdruck von Überheblichkeit, wenn mit beständigem Automatismus das 'Neue' vergöttert und das 'Alte' verdammt wird. Mode lässt Varianten zu - der Weg der modischen Selbstdarstelung bleibt jedem freigestellt.
In den Vierzigern und Fünfzigern waren Kostüme und Kleider oft derart auf Körpernähe gearbeitet(und haben Brust und Hintern sagenhaft betont ...), dass sie heute vielleicht sogar als 'schamlos' bezeichnet würden. In jedem Fall wäre das aber mindestens genauso 'sexy' wie eine Jeans - die Arbeiterhose. Die zwar sexy sein KANN, aber diesen Status oft schon durch ihre Ubiquität einbüsst. Unbestritten ist aber, dass die Hose als solche in ihrer Historie eher dem männlichen Geschlecht zugeordnet wird. Und dass Kleidung ihrem Charakter nach die Geschlechterrolle betonen ('typisch männlich' eher Hose, Hemd, Jackett... 'typisch weiblich' eher Rock, das Kleid ...) oder nivellieren kann - zum Beispiel durch das Tragen von Hosen durch Frauen, wenn diese nun eben nicht dahingehend geändert sind, um speziell weibliche Konturen zu betonen. Ein Herrenjackett sieht an Frauen nun gar nicht soo toll aus, kürzt man das Ganze aber und formt die Taille wird es schon interessanter.
Die Verdammung und Verurteilung von modischen Wegen offenbart nicht nur ein grosses Mass an ignorantem Unwillen zur Auseinandersetzung sondern auch ein beklagenswertes Mass an modischer Unbildung.
Supi.
asteus