Was lässt sich dazu denken ...
.. dass die 'Toleranzkultur' wenig entwickelt ist?
Wie auch hier im Forum, stellt sich auch ansonsten niemand gerne selbst in Frage und erteilt der Welt die Auskunft, dass sie unnormal sei. Ein schwcher Versuch, sich selbst als Vorbild zu feiern. Es ist ja sonst niemand da, der Anerkennung ausdrückt, also muss es - wie auch hier im Forum - bisweilen selbst gemacht werden.
Man kann es niemanden zum Vorwurf machen, wenn er/sie einen Beruf mit Studium ergreift und derweilen noch von den Eltern unterstützzt wird. Genausowenig kann man es als unabdingbar vorbildlich hinstellen, wenn man mit 18 das eigene Geld verdient - viele Abiturienten sind da noch nicht einmal aus der Schule.
Woraus es hinausläuft ist eine dem Individuum durch welche Umstände auch immer durch das Leben mitgegebene Betrachtung der Dinge, die oft weniger über seine Leistungen aussagen als doch eher auf seine charakterlichen 'Defizite' hinweisen.
Solche Verfahrensart scheint aber auch eine Folge kapitalistischer Gesellschaftsprägung zu sein, in der die Vermögenderen mit gewisser Herablassung über andere urteilen, während sich die weniger Begüterten mit aggressiven Anfeindungen ihrem Gefühl des 'zu kurz Kommens' Luft machen können.
Beides hätte vieleicht ein Ende, wenn alle ungefähr dasselbe verdienen würden ... eine wünschenswerte Utopie, der nicht erst Marx das Wort redete. Früher wurde in manchen Kulturen Arbeit als schädlich und Muße als zur 'Menschwerdung' notwendig erachtet.
Woran man sieht, aus welchen diametral gegenüberliegenden Ecken das Feuer eröffnet wird.
In einem banalen Abendfilmchen (Der letzte Zeuge) kam der Satz vor 'mit Vernunft erreichst du bloss die Vernünftigen'. Und damit die be-dächtigen, die auch mal einen Sachverhalt von anderer Seite betrachten können. Nicht, um sie gutzuheissen, um sie zu verstehen.
Aber Vernunft - die möglichst nicht individuell gefärbte Bewertung eines Verhaltes - ist auf Erden ein höchst rares Gut ...
asteus