mallt_12773517Keine Mode und auch nichts für mich
Ich stimme dir zu, Polmanina, Tattoos sind keine Mode. Die Mode wechselt jede Saison, ein Tattoo bleibt aber. Mir ist auch eigentlich nicht aufgefallen, dass Tätowierungen von den Laufstegdesignern mal mehr oder weniger thematisiert wurden (ich lasse mich aber ggf. eines besseren belehren, bin ja nicht SO ein großer Experte). Klar sind die Models manchmal sehr geschminkt bis körperbedeckend bemalt, aber das ist eine andere Art Körperkunst, glaube ich ;-) ; es hat wenig mit Tattoos zu tun.
Mein persönliches Empfinden gegenüber Tattoos deckt sich eher mit dem von Atoinette, wobei ich aber nicht so eine arge Aversion habe und glaube, dass sie in SEHR wenigen Fällen sogar gut ausschauen können.
Mir gefallen zum einen die meisten Motive nicht - Schlangen, nackte Leute und so weiter ... Atoinette war da schon recht ausführlich, ich möchte nichts mehr hinzufügen :mrgreen: . Ich finde einfach, dass der Körper an sich schon ein sehr komplexes Kunstwerk ist. Eine etwa 1,70 Meter große, in Form geschnittene, farblich gleichmäßige Fläche mit dem Gesicht als dunkleren Blickpunkt. Nun mag es sein, dass ich in meinem Empfinden sehr konservativ bin und mich schwer von den Sehgewohnheiten lossagen kann, auf die ich geprägt wurde ... aber mich stören andere dunkle Punkte auf der hellen Fläche. Sie lenken vom Gesicht ab.
Henna finde ich z. B. noch okay, so lange es in einer Farbe gehalten ist, die sanfter und unaufdringlicher erscheint als die Haarfarbe und das Gesicht im Gesamteindruck (es gibt ja markante und unscheinbare Gesichter).
Entscheidend ist für mich auch die Form des Tattoos. Wie gesagt, das Gesicht soll der Mittelpunkt der Erscheinung bleiben. Und das Gesicht ist wie ein Stück Ornament - man bedenke, Muster sind auch symmetrisch - aber doch mehr als das, denn es ist von Bewegung und Persönlichkeit belebt. Für meinen Geschmack sind sehr bildhafte Tattoos inakzeptabel, weil sie zu sehr mit dem Gesicht konkurrieren. Ornamente finde ich in Ordnung, so lange sie die Körperformen nachvollziehen und sich so in das Gesamtbild einfügen. Zum Beispiel kann man sich doch den Handrücken mit Henna bemalen lassen. Ich habe das schon auf Fotos gesehen - es war ein sehr feines, dünnes Muster, zarte Ranken, die sozusagen an den Adern und Knochen entlangwachsen, die man auf dem Handrücken sieht. So etwas finde ich wirklich schön. Wenn die Farbe außerdem nicht sehr viel dunkler als der Teint ist - perfekt.
Nur ein "kleines" Problem sehe ich noch. Angenommen, die Schöne hätte ihr Rankentattoo nicht mit Farbe malen, sondern stechen lassen - was tut sie, nachdem sie aus ihrem indischen Kleid geschlüpft ist? Hoffentlich möchte sie niemals Business-Kleidung oder Jeans tragen.
Für mich ist das Erscheinungsbild eben ein Gesamtkunstwerk, jedes Element zählt. Und ich bezweifle, dass irgendwer jeden Tag HAARGENAU denselben Kleidungsstil mit den gleichen Schnitten, Farben etc. trägt. Deswegen finde ich Tattoos unpraktisch.
Zudem würde ich mir nie eins stechen lassen, weil ich sehr schmerzempfindlich bin :mrgreen: . Dies nur am Rande gesagt.