Kommt darauf an ...
Gesellschaft ist nicht gleich Gesellschaft. Natürlich, es gibt ein paar geistig Minderbemittelte, die Kleidung und Sexualität nicht zu trennen in der Lage sind. (Haben die sich eigentlich mal im Spiegel angesehen? Nach deren eigenem Maßstab läuft bei ihnen vermutlich gar nichts.) Das sind aber zum Glück nur die wenigsten, auch wenn sie in dem Moment durch ihre Lautstärke wie eine Übermacht erscheinen mögen.
"Damensachen" sind nicht gleich "Damensachen". Dabei ist für den einen schon ein kleines Detail ausschlaggebend für seine Äußerung, der andere hat schon mal was von Männerröcken gehört und reagiert erst wenn das in Kombination mit Absatzschuhen zu sehen ist, und wieder ein anderer denkt sich erst seinen Teil bei Funktionskleidung, deren Sinn am Mann sich ihm nicht erschließt. (zu den letzteren gehöre ich. Einen Sinn für einen BH kann ich beim Mann nur in den seltensten Fällen erkennen. Aber wem das gefällt, bitte, stört mich doch nicht.)
Die Reaktion dabei ist beileibe nicht immer "schwul". Das sind nur die Eingangs erwähnten Ausnahmen. Entscheidend für mich ist die zweite Reaktion. natürlich, wenn ich etwas ungewohntes sehe, reagiere ich vielleicht auch ungewöhnlich? Das kann ich niemandem verübeln. Bei einem Homo sapiens sollte aber spätestens dann der Denkapparat beginnen zu arbeiten. Was dann rauskommt, ist unterschiedlich. Die Spannweite ist groß und reicht halt von Neugier und Zustimmung bis hin zu Ablehnung und falschen Vorurteilen. Wegen mir muß das niemand gut finden. Wem das nicht gefällt, ok, Pech für ihn. Vorurteile allerdings braucht nur, wer zu doof ist sich sein eigenes Urteil zu bilden.
Bei den lautstarken Äußerungen kann ich mich allerdings auch eines Eindrucks nicht erwehren: Wenn mir etwas an anderen nicht gefällt, dann schaue ich halt woanders hin. Eine solche Reaktion kann ich mir nur erklären, weil derjenige von irgendwas ablenken will, meist von eigener Schwäche. So hab ich oft den Eindruck, daß gerade diese Menschen gerne würden, sich aber nicht trauen.
Gruß
Jürgen